Polysphericons - Grundlagen

Die Basis für die weiteren Betrachtungen bildet das erstmals 1969 von Colin Roberts beschriebene Sphericon, - quasi das "Ursphericon" - das auf einem Quadrat beruht. Dessen Bauprinzip folgend, kann eine Reihe unterschiedlicher Sphericons (sog. Polysphericons) für p, k ∈ ℕ,  p > 2, k < p konstruiert werden:

  • Bilde den Rotationskörper eines regulären p-Ecks mit p > 2
  • Halbiere diesen entlang eines p-Ecks
  • Rotiere eine Hälfte k ∙ 2π / p um die durch den Mittelpunkt des Polygons verlaufende Achse
  • Setze beide Hälften wieder zusammen: es entsteht ein (p, k)-Polysphericon.

Abhängig vom Grundpolygon (gerade oder ungerade Anzahl der Ecken) und der Lage der Rotationsachse (Ecke-Ecke, Ecke-Kante, Kante-Kante) kann man jedem Körper eine Klasse von Polysphericons zuordnen:

  • Duales Polysphericon:       gerade Anzahl der Ecken, Rotationsachse Kante-Kante
  • Gerades Polysphericon:     gerade Anzahl der Ecken, Rotationsachse Ecke-Ecke
  • Ungerades Polysphericon: ungerade Anzahl der Ecken, Rotationsachse Ecke-Kante

Aus der Anzahl p der Ecken und der Anzahl k der Drehungen einer Hälfte lässt sich die Anzahl der Flächen und Kanten des Polysphericons bestimmen:

Für die auf meiner Seite betrachteten Polysphericons zeigt die folgende Tabelle die konkreten Werte für die Anzahl der Flächen und Kanten. Bei einem Wert von k = 0 wird die Anzahl der Flächen und Kanten des Rotationskörpers vor dessen Halbierung und Drehung angegeben. Für die Färbung gilt:

  • gelb unterlegte Felder: Werte für gerade Polysphericons (Rotationsachse Ecke - Ecke)
  • blau unterlegte Felder: Werte für duale Polysphericons (Rotationsachse Kante - Kante).
 

Trisphericon

p = 3

Sphericon

p = 4

Pentasphericon

p = 5

Hexasphericon

p = 6

Octasphericon

p = 8

k: 0 1 2 0 1 2 3 0 1 2 3 4 0 1 2 3 4 5 0 1 2 3 4 5 6 7
Flächen 2 1 1 2 1 2 1 3 1 1 1 1 3 1 1 3 1 1 4 1 2 1 4 1 2 1
3 2 3 2 4 2 2 4 2 2 5 2 3 2 5 2 3 2
Kanten 1 1 1 1 2 1 2 2 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 3 2 3 2 3 2 3 2
2 1 2 1 3 1 1 3 1 1 4 1 2 1 4 1 2 1

Man beachte, dass sich auf der Grundlage geradzahliger Polygone nur exakt p / 2 unterschiedliche für Polysphericons erzeugen lasssen, wobei der ursprüngliche Rotationskörper (k = 0) darin enthalten ist. Für geradzahliges p gilt die folgende Identität:

(p, k) - Polysphericon ≡ (p, k mod p/2) - Polysphericon   mit  2 < k < p